Der Markusdom, oder Basilika San Marco, ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Venedigs und wurde ursprünglich im 9. Jahrhundert erbaut. Die heutige Kirche wurde jedoch im 11. Jahrhundert nach einem Brand errichtet, der den ursprünglichen Bau zerstört hatte.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Markusdom immer wieder erweitert und umgestaltet. Die prächtigen Mosaiken und die beeindruckende Architektur erzählen die Geschichte der verschiedenen Bauphasen, in denen der Dom seine heutige Gestalt angenommen hat.
Die Architektur
Der Markusdom ist ein herausragendes Beispiel für den byzantinischen Baustil, der die Architektur Venedigs maßgeblich geprägt hat. Die Kirche wurde in Anlehnung an die Hagia Sophia in Istanbul erbaut und weist daher viele Elemente der byzantinischen Baukunst auf, wie etwa die Kuppeln und die Verwendung von Marmor und Goldmosaiken.
Die Mosaiken: Die Mosaiken im Markusdom sind ein beeindruckendes Beispiel für die Kunstfertigkeit der byzantinischen Handwerker. Die Wände und Decken der Basilika sind mit Goldmosaiken verziert, die Szenen aus dem Leben Christi, der Heiligen und der Evangelisten darstellen.
Die Säulen: Die Säulen des Markusdoms sind ein weiteres herausragendes Merkmal der byzantinischen Architektur. Sie wurden aus verschiedenen Regionen des byzantinischen Reiches importiert und zeugen von der Vielfalt an Materialien und Stilen, die in der Kirche zum Einsatz kamen.
Die Kuppeln: Die fünf Hauptkuppeln des Markusdoms sind beeindruckende Beispiele byzantinischer Baukunst. Sie sind in der Form eines griechischen Kreuzes angeordnet und tragen zur majestätischen Atmosphäre der Basilika bei.
Die Innenausstattung
Die Altäre: Der Markusdom beherbergt mehrere prächtige Altäre, die mit Reliquien, Gemälden und Skulpturen geschmückt sind. Der Hauptaltar ist dem heiligen Markus gewidmet, dessen Reliquien in der Basilika aufbewahrt werden.
Die Schatzkammer: Die Schatzkammer des Markusdoms ist eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken und Reliquien, die im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Herrschern und Kreuzfahrern gesammelt wurden. Sie enthält unter anderem byzantinische Goldschmiedekunst, Reliquiare und liturgische Objekte.
Die Ikonostase: Die Ikonostase, eine Trennwand zwischen dem Altarraum und dem Kirchenschiff, ist ein weiteres beeindruckendes Element des Markusdoms. Sie ist mit vergoldeten Schnitzereien und Ikonen geschmückt, die die Heiligen und die Evangelisten darstellen.
Die Bodenmosaiken: Die Bodenmosaiken im Markusdom sind einzigartige Kunstwerke, die aus Marmor und farbigen Steinen gefertigt wurden. Sie zeigen geometrische Muster und Tierdarstellungen und tragen zur prächtigen Ausstattung der Basilika bei.
Die Pala d’Oro
Die Pala d’Oro ist ein goldener Altaraufsatz, der im 12. Jahrhundert begonnen wurde und im Laufe der Jahrhunderte immer weiter ausgeschmückt wurde. Sie ist eines der wichtigsten Kunstwerke im Markusdom und zeigt Szenen aus dem Leben Christi und der Heiligen. Die Pala d’Oro ist mit tausenden Edelsteinen, Perlen und Emailarbeiten verziert, die ein beeindruckendes Ensemble von Farben und Formen bilden. Die feinen Details und die prächtige Ausführung zeugen von der hohen handwerklichen Kunstfertigkeit der beteiligten Künstler.
Die Pala d’Oro ist mit zahlreichen Edelsteinen besetzt, darunter Saphire, Rubine, Smaragde und Perlen. Diese kostbaren Materialien unterstreichen den hohen Wert des Altaraufsatzes und seine Bedeutung für den Markusdom. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Pala d’Oro mehrfach restauriert, um sie vor Schäden und Verschleiß zu bewahren. Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass das Kunstwerk bis heute in einem hervorragenden Zustand erhalten geblieben ist.
Die Glockentürme
Die Glockentürme des Markusdoms sind ein bedeutendes Element der Basilika und tragen zur charakteristischen Silhouette des Gebäudes bei. Der Hauptglockenturm, der Campanile, wurde im 12. Jahrhundert erbaut und stürzte 1902 ein, bevor er originalgetreu wieder aufgebaut wurde.
Die Glockentürme des Markusdoms hatten verschiedene Funktionen, darunter die Anzeige der Uhrzeit, die Einberufung von Versammlungen und die Warnung vor Gefahren. Heute läuten die Glocken noch immer zu besonderen Anlässen und Gottesdiensten. Der Campanile des Markusdoms kann von Besuchern bestiegen werden. Von der Aussichtsplattform aus bietet sich ein atemberaubender Blick auf Venedig und die umliegenden Inseln, der bei Touristen sehr beliebt ist.
Der Besuch des Markusdoms
Der Eintritt in den Markusdom ist grundsätzlich kostenlos. Für bestimmte Bereiche, wie die Schatzkammer oder die Pala d’Oro, wird jedoch ein Eintrittsgeld erhoben. Ermäßigte Preise gelten für Kinder, Studenten und Senioren. Für Besucher, die mehr über die Geschichte und Architektur des Markusdoms erfahren möchten, werden Führungen angeboten. Diese Touren werden von Experten geleitet und bieten einen umfassenden Einblick in die Basilika und ihre Kunstwerke.
Der Markusdom ist leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß erreichbar. Vaporetti, die venezianischen Wassertaxis, halten in unmittelbarer Nähe des Markusplatzes und bieten eine bequeme Anreisemöglichkeit.
Der Markusdom ist zweifellos eines der bedeutendsten Wahrzeichen Venedigs und ein beeindruckendes Beispiel für die byzantinische Architektur. Die prächtigen Mosaiken, die majestätischen Kuppeln und die vielfältige Innenausstattung machen die Basilika zu einem einzigartigen Erlebnis für jeden Besucher der Stadt. Die Bedeutung des Markusdoms für Venedig, die Kunstgeschichte und die Architekturgeschichte ist unbestreitbar und trägt zur Faszination dieses beeindruckenden Bauwerks bei.
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